Gaming-Tastaturen sind im wahrsten Sinne des Wortes eine Wissenschaft für sich, denn in kaum einem anderen Anwendungsbereich kommt es so stark auf das verwendete Keyboard und die entsprechende Maus an. Nur, wer sich mit seiner Tastatur absolut wohl fühlt, wird im Spiel die bestmögliche Leistung erbringen können. Dass ein gewisser Skill trotzdem dazugehört, sollte klar sein – denn auch die beste Gaming-Tastatur kann nicht zaubern! Wir geben einen Überblick über einige Punkte, auf die Gamerinnen und Gamer beim Kauf achten sollten.
1. Die Ergonomie: Handhabung nicht vernachlässigen!
Die Handhabung spielt bei der Auswahl der persönlichen Gaming- Tastatur eine entscheidende Rolle. User müssen sich mit ihrem Keyboard also wohlfühlen. Auch die „objektiv“ beste und leistungsstärkste Tastatur bringt einem nichts, wenn sich die Gaming-Sessions mir ihr eher nach einer Quälerei als nach einem gelungenen Feierabend anfühlen. Daher: Objektive Fakten beachten, aber persönliches Wohlbefinden vorne anstellen!
Bei der Prüfung der Ergonomie einer Gaming-Tastatur kommt es auf die Tastenhöhe, das Anschlagsgefühl und den Aufbau des Keyboards (mit/ohne Handballenauflage, besondere Zusatztasten, etc.) an. Auch die Standfestigkeit, die immer abhängig vom eigenen Schreibtisch geprüft werden sollte, fließt hier mit ein. Denn eine Tastatur, die ständig auf dem Tisch hin- und her rutscht, kostet definitiv mehr Nerven als dass sie Spielspaß verursacht!
2. Die Reaktionszeit: Je kürzer, desto besser!
„Reaktionszeit“ ist im Gaming-Bereich ein allgegenwärtiger Begriff. Egal ob bei der Auswahl des Monitors, der Maus oder eben der Tastatur kommt es darauf an, dass die Ein- oder Ausgaben (durch die Peripherie bzw. des Rechners) so schnell wie möglich verarbeitet werden können.
Drücken Gamerinnen und Gamer eine Taste auf ihrem Keyboard, muss die entsprechende Eingabe also möglichst schnell von der CPU verarbeitet werden. Die Reaktionszeit wird dabei in Millisekunden (ms) gemessen. Wie lange es insgesamt dauert, bis eine Eingabe überhaupt getätigt werden kann, ist abhängig von der menschlichen Reaktionszeit. Beide Zeiten müssen addiert werden, wobei die Tastatur hier eben einen maßgeblichen Einfluss hat.
3. Die Verbindung: Kabel oder Wireless?
Gaming-Tastaturen sind – wie nahezu jedes Eingabegerät – mittlerweile auch mit kabelloser Verbindung erhältlich. Dabei ist die Entscheidung für oder gegen ein Kabel in erster Linie persönlicher Natur, da es bei der Reaktionszeit mittlerweile keine nennenswerten Nachteile kabelloser Tastaturen mehr gibt. Zur Vereinfachung der Entscheidung haben wir die drei relevantesten Vor- und Nachteile einmal zusammengefasst.
Vorteile:
- Mehr Bewegungsfreiheit auf dem Tisch
- Optisch ansprechender durch fehlendes Kabel
- Bessere Mobilität
Nachteile:
- Akku leer – Zwangspause bei der Gaming-Session
- Höhere Anschaffungskosten als vergleichbare Modelle mit Kabel
- Nachlässige Batteriekapazität mit der Zeit
Wir finden, dass eine Gaming-Tastatur – sofern sie nicht oft unterwegs mit Notebook genutzt wird – nicht zwingend mobil sein muss. Dass sie dauerhaft auf dem eigenen Schreibtisch steht, dürfte für die wenigsten Gamerinnen und Gamer ein Nachteil sein. Da hier dann die Vorteile einer kabellosen Gaming-Tastatur kaum zum Tragen kommen, ist offensichtlich.
4. Die Technik: Rubberdome oder mechanische Bauweise?
Bei der verbauten Schaltertechnik scheiden sich traditionell die Geister. Bei Gaming-Tastaturen wird hier zwischen Rubberdome und Mechanik unterschieden, wobei beide ganz objektive Vor- und Nachteile haben. Allerdings ist die Art der verbauten Schalter auch eine sehr subjektive Entscheidung, da sie das Anschlagsgefühl entscheidend beeinflusst.
Bei einer Rubberdome-Tastatur drückt der User mit seiner Taste ein Gummi-Layer nach unten, welches dann den elektronischen Kontakt auslöst. Dadurch sind die Keyboards nicht nur sehr leise, sondern auch günstig in der Herstellung und bei der Anschaffung. Auf der anderen Seite bieten sie kein haptisches Feedback beim Tastendruck und haben – rein statistisch betrachtet – eine wesentlich kürzere Lebensdauer.
Ein mechanisches Keyboard verfügt unter jedem Schalter über den namensgebenden mechanischen Aufbau, also eine Konstruktion, die je nach Bauart mehr oder weniger Kraft erfordert. Sobald der Kontakt ausgelöst wird, erhalten User ein spürbares Feedback. Durch die Mechanik „leben“ diese Gaming-Tastaturen zwar länger, verursachen aber auch höhere Herstellungs- und damit Anschaffungskosten. Außerdem empfinden das charakteristische „Klacken“ viele Userinnen und Usern als nervig.
5. Zusätzliche Makrotasten: Keine objektive Antwort möglich
Viele Gaming-Tastaturen verfügen über zusätzliche Tasten, die sich auf reinen Office-Keyboards nicht finden. Besonders beliebt sind:
- Multimedia-Tasten, etwa für die Bedienung von Spotify
- Windows-Shortcuts für bestimmte Menüpunkte
- Frei belegbare Gaming-Tasten (F-Tasten)
Für die Belegung der Tasten ist bei nahezu allen Herstellern eine entsprechende Software verfügbar. Da viele Games auf Shortcuts setzen (2 Tasten gleichzeitig drücken = Funktion XY), bietet sich die entsprechende Zuordnung einzelner Shortcuts zu den F-Tasten an. Ob das aber tatsächlich notwendig ist, muss jeder User für sich selbst entscheiden. Der Vorteil: Auch kostengünstige Einsteiger-Gaming-Keyboards sind nahezu immer mit entsprechenden Tasten ausgestattet.
6. Tastaturbeleuchtung: Ein echter Hingucker in jeder Gaming-Ecke!
Eine beleuchtete Gaming-Tastatur ist eher die Regel als die Ausnahme. Nahezu alle Hersteller statten selbst ihre Einsteiger-Keyboards mit entsprechenden LEDs aus. Die Beleuchtung kann dann in der Software konfiguriert und bei höherwertigen Modellen etwa mit der des Mainboards und der Hardware synchronisiert werden.
Dabei sieht die Tastaturbeleuchtung nicht nur schick aus, sondern bietet auch einige praktische Vorteile. Besonders im Dunkeln wissen Gamer, wo die entsprechenden Tasten sind. Zusätzlich lassen sich die wichtigsten Keys, etwa WASD und F-Tasten, mit eigenen Farben hinterlegen und heben sich so deutlich von den umliegenden Tasten der Tastatur ab.
Fazit: Die Gaming-Tastatur ist und bleibt eine individuelle Entscheidung!
Bei der Suche nach der richtigen Gaming-Tastatur gibt es viele Punkte, auf die es zu achten gilt. Neben zahlreichen Faktoren, die rein objektiv betrachtet werden können, kommen aber auch subjektive Entscheidungen zu beachten. Denn nur, wenn sich Gamerinnen und Gamer mit ihrem Keyboard 100-prozentig wohl fühlen, können sie im Spiel Höchstleistungen geben. Wir empfehlen daher, mehrere Tastaturen auszuprobieren und auf dieser Basis eine Entscheidung zu treffen.
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