Schon die allerersten Handys besaßen native Apps, die das Ziel hatten, unser Leben zu vereinfachen. Die ersten mobilen Telefone mit eingebauter Taschenlampe versetzten die Bevölkerung bereits ins Staunen. Mit Kalendern, Taschenrechnern und kleinen Spielen schien der Bedarf zunächst gedeckt zu sein. Sich einen persönlichen Desktop mit ausgewählten Applikationen auf dem eigenen Handy zusammenstellen zu können, war zu Zeiten von Klapptelefonen und Co. deshalb noch unvorstellbar. Mit dem Erscheinen von Java für Mobiltelefone änderte sich jedoch alles: Nutzern war es auf einmal möglich, plattformunabhängige Apps über WAP herunterzuladen.
Zur Jahrtausendwende setzten sich schließlich die ersten Smartphones mit eigenem Betriebssystem durch. Dies erlaubte es Smartphone-Nutzern, Apps zunächst ausschließlich im iTunes Store und dann auch in alternativen Android-App-Stores kostenlos oder gegen einen kleinen Preis auf dem eigenen Handy zu installieren. Was viele Menschen anfangs als bloße Spielerei abwerteten, hat sich mittlerweile zum schnellst-wachsenden Industriezweig entwickelt. Allein in Deutschland wurden im Jahr 2018 rund 1,5 Milliarden Euro auf dem App-Markt erwirtschaftet. Und das aus gutem Grund: Manche Apps sind wahre Lebensretter und können unseren Alltag ungemein verbessern.
Günstiger essen und dabei Gutes tun
Wer kennt es nicht: Der vor zwei Wochen gekaufte Kopfsalat liegt unangetastet im Kühlschrank und welkt vor sich hin. Lebensmittelverschwendung ist gerade in westlichen Wohlstandsländern ein großes Problem. Noch mehr überschüssige Lebensmittel entstehen durch Betriebe wie Restaurants, Bäckereien, Supermärkte und Hotels. Die Too Good To Go-App schafft hier Abhilfe: Nutzer können für einen reduzierten Preis leckeres Essen kaufen und dann in einem vorgegebenen Zeitfenster abholen. Dabei entsteht eine absolute Win-Win-Win-Situation: Kunden sparen Geld, Betriebe verschwenden weniger Lebensmittel und die Umwelt freut sich!
Mobiler Spaß und Unterhaltung
Nichts ist langweiliger als lange Wartezeiten beim Arzt oder verregnete Tage. Für alle, die nicht immer ein Buch zur Hand haben, gibt es eine einfache Alternative: Mobile Spiele. Manche Spiele-Apps haben mittlerweile einen regelrechten Kultstatus auf beiden Betriebssystemen erreicht. Das beste Beispiel ist Candy Crush Saga, das vor kurzem seinen fünften Geburtstag feierte. Aber man muss kein Süßigkeiten-Fanatiker sein, um Spaß zu haben. Nutzer, die virtuelle Herausforderungen vorziehen, die strategisches Denken erfordern, können ihre Poker- oder Schach-Fähigkeiten auf die Probe stellen.
Für den Fall der Fälle
Schon lange gibt es die Möglichkeit, unser verlorenes Smartphone zu orten. Was ist jedoch, wenn wir einen Familienangehörigen oder guten Freund suchen, der nicht reagieren kann, weil er einen Unfall hatte? Die Google Notfall-App Vertrauenswürdige Kontakte kommt hier wie gerufen: Innerhalb der App kann jeder seinen vertrauenswürdigen Kontakten die Berechtigung erteilen, den Standort des eigenen Smartphones abzufragen, falls Sorge um den Verbleib der eigenen Person besteht. Es besteht sogar die Möglichkeit, den Standort bei Abfrage erst dann freizugeben, wenn ein festgelegtes Zeitfenster verstrichen ist.
Gut ausruhen und tief schlafen
Viele Menschen leiden unter Schlafstörungen oder haben große Probleme damit, überhaupt erst einzuschlafen. Hat sich die Situation bereits zu einem chronischen Leiden entwickelt, mindert dies die Lebensqualität erheblich. Die App Sleepio eignet sich für alle, die einer kognitiven Verhaltenstherapie offen gegenüberstehen. Nach dem Ausfüllen eines detaillierten Fragebogens, führt ein virtueller, animierter Therapeut auf den jeweiligen Schlaftyp zugeschnittene „Wachübungen“ mit dem schlaflosen Patienten durch. Mit knapp 300 Euro im Jahr ist die App zwar nicht gerade günstig, verspricht den Nutzern jedoch genauso effektiv zu sein, wie ein „echter“ Therapeut.
Perfekt packen und sicher reisen
Die richtigen Dinge für einen Urlaub in einem unbekannten Ort einzupacken, ist manchmal schwierig: Die meisten von uns packen entweder viel zu viel ein, oder vergessen gerne das Wichtigste. Verraten wir der App PackPoint, wo es hingehen soll, bekommen wir eine individuelle Liste, die uns beim Kofferpacken unterstützen soll. Je mehr Details wir dem schlauen Helfer dabei verraten (Strandurlaub, Wanderung usw.), desto genauer sind auch die Vorschläge. Die Checkliste kann während des Packens abgehakt und auch modifiziert werden. Ein weiterer Bonuspunkt: Die App für iOS und Android erinnert uns sogar an Impfungen, die wir für bestimmte Länder benötigen.
Egal in welchen Bereichen des Lebens Unterstützung benötigt wird: Die Chancen stehen heutzutage sehr hoch, dass es bereits eine App für unsere ganz speziellen Bedürfnisse gibt. Die beliebtesten mobilen Applikationen werden bereits für beide Betriebssysteme angeboten. Sollte dies einmal nicht der Fall sein, gibt es meistens schon gute Alternativen, die zum eigenen Smartphone passen.
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