Mechanische Tastaturen gelten aus gutem Grund und besonders beim Gaming als das sprichwörtliche „Non Plus Ultra“. Dabei unterscheiden sie sich in erster Linie durch die Funktionsweise und das Tippgefühl von sogenannten Rubberdome-Modellen. Wir geben einen Überblick über die Punkte, auf die es beim Kauf einer mechanischen Tastatur – egal ob fürs Gaming oder die Arbeit – besonders zu achten gilt.
' +'' +'Vor- und Nachteile im Überblick
Wie alles im Leben, haben auch mechanische Tastaturen nicht nur Vorteile. Durch die besondere Technik und die etwas spezifischere Zielgruppe eignen sie sich nicht für jede Art der Tätigkeit am Rechner.
Vorteile einer mechanischen Tastatur:
- Der robuste Aufbau der Schalter gewährleistet eine lange Lebensdauer, und das selbst bei anspruchsvoller Nutzung.
- Verschleiß ist bei den meisten mechanischen Tastaturen ein Fremdwort. Viele Modelle funktionieren auch dann noch einwandfrei, wenn die angegebenen Tastenanschläge um ein vielfaches überschritten wurden.
- Mechanische Keyboards bieten ein besseres Tippgefühl, da sie bei jedem Anschlag haptisches Feedback geben.
- Verschiedenste Schaltermodelle ermöglichen die Auswahl einer möglichst passgenauen Tastatur – bei Rubberdome-Modellen gibt es keine ansatzweise so große Auswahl.
Mechanische Keyboards bieten aber auch Nachteile:
- Sie sind verhältnismäßig teuer. Während für eine hochwertige Rubberdome-Tastatur rund 40 bis 80 Euro fällig werden, landet man mit einem mechanischen Keyboard schnell bei 200 bis 300 Euro. Natürlich gibt es aber auch preisgünstige Modelle.
- Die Mechanik und das damit verbundene „Klacken“ ist einer der Hauptgründe für den Kauf eines mechanischen Keyboards. Wer aber viel schreibt, kann dadurch auch abgelenkt werden.
- Das haptische Feedback ist Fluch und Segen zugleich. Denn die verbaute Mechanik erfordert einen „härteren“ Tastenanschlag, der bei Vielschreibern sehr anstrengend werden kann, fürs Gaming aber ideal ist.
Die Schalter („Switches“) mechanischer Tastaturen
Jeder Hersteller mechanischer Tastaturen bzw. der dazugehörigen Schalter, allen voran das deutsche Unternehmen Cherry aus München, hat eigene Switches mit individuellen Bezeichnungen im Sortiment. Dabei lassen sich die Schalterarten aber in drei übergeordneten Kategorien zusammenfassen:
- Linear: Ein linearer Schalter lässt sich von „oben bis unten“ gleichmäßig und ohne haptische Widerstände durchdrücken. Damit bleibt auch das kategorische „Klicken“ sehr leise oder fällt sogar ganz weg. Lineare Switches gelten als optimale Lösung für Gamer und Schreiber, sofern sich letztere für eine mechanische Tastatur entscheiden.
- Taktil: Bei einem taktilen Switch spürt der User einen deutlichen Widerstand, sobald die Taste die belegte Funktion auslöst. Das haptische Feedback ermöglicht es, ohne einen Blick auf den Bildschirm festzustellen, ob die gewünschte Eingabe vom Rechner erkannt wurde. Hält der Nutzer die Taste gedrückt, bleibt die entsprechende Funktion aktiv – lässt er sie langsam wieder los, spürt er das haptische Feedback erneut, sobald die Taste nicht mehr aktiv ist. Taktile Switches kommen klassischen Rubberdomes zwar am nähesten, sind aber trotzdem kaum mit ihnen vergleichbar.
- Clicky: Sie erinnern vor allem durch ihren Sound an das Tippen auf einer Schreibmaschine. Bei diesen Switches handelt es sich ebenfalls um taktile Schalter, die aber zusätzlich ein deutlich hörbares „Klicken“ von sich geben, wenn die Taste ausgelöst wird. Jede Tastatur klickt unterschiedlich laut, im Schnitt ist die Lautstärke aber mit einem Mausklick vergleichbar.
Eine feste Zuordnung der einzelnen Switches zu einer bestimmten Zielgruppe ist kaum möglich, da jeder User eigene Präferenzen hat. Grundsätzlich gelten lineare Schalter aber als optimal fürs Gaming, taktile Switches als bessere Alternative zur Rubberdome-Tastatur für Vielschreiber und „Clicky“ Schalter für Nutzer, die Wert auf zusätzliches akustisches Feedback legen.
Die Tastenkappen: Entscheidend für das Feeling beim Anschlag
Die Tastenkappe ist das Kunststoffteil, das auf den eigentlichen Schaltern montiert wird – also auf das der User letzten Endes bei seiner Eingabe drückt. Sie beeinflussen neben dem Switch selbst damit maßgeblich das Gefühl bei der Nutzung des Keyboards und sollten sorgfältig ausgewählt werden.
User können sich zwischen hohen und flachen „Caps“ entscheiden, wobei letztere mit einem kürzeren Weg bei der Betätigung einhergehen.
Beim verwendeten Material gibt es ebenfalls Unterschiede. Klassischerweise kommt eines dieser beiden zum Einsatz:
- ABS: Günstiger Kunststoff mit glatter Oberfläche. Sie haben gleich mehrere Nachteile, werden vor allem schnell schmierig und sind anfällig für Verschmutzungen. Die verhältnismäßig schlechte Qualität führt bei günstigen Caps auch schnell dazu, dass sie im Bereich des Kreuzes (also an der Stelle, an der sie mit den Switches verbunden sind) brechen und damit unbrauchbar werden.
- PBT: Etwas teurerer Kunststoff, der dafür mit einer deutlich besseren Verarbeitung und einer rauen, haptisch hervorragenden Oberfläche überzeugt. PBT-Caps werden nur bei besonders hochwertigen Tastaturen verbaut, können aber auch für Keyboards, die bei Auslieferung mit ABS-Kappen ausgestattet sind, nachgekauft werden.
Unser Tipp: PBT-Caps am besten sofort beim Kauf der Tastatur mitbestellen und montieren. Die Investition lohnt sich in nahezu allen Fällen, sofern das Keyboard nicht ohnehin mit ihnen ausgestattet ist.
Fazit: Mechanische Tastaturen sind und bleiben Geschmackssache
Mechanische Keyboards haben wegen ihrer zahlreichen Vorteile nicht umsonst jede Menge Anhänger. Allerdings gibt es auch gute Argumente gegen den Kauf einer mechanischen Tastatur, sodass jeder User selbst abwägen sollte, welcher Weg der für ihn richtige ist. Grundsätzlich gilt aber, dass es auch unter den hochwertigeren mechanischen Keyboards immer mehr Modelle gibt, die dem Schreibgefühl einer Rubberdome-Tastatur sehr nahe kommen. Einen Gedanken ist die Anschaffung dann in jedem Fall wert.
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