Ein Desktop PC ohne Tastatur, undenkbar oder? Wie soll man sonst anständig in seinem Textverarbeitungsprogramm schreiben oder E-Mails formulieren? Wie Daten in seine Excel-Datei eintippen oder Suchbegriffe in den Webbrowser eingeben? Das Keyboard ist eine praktische Möglichkeit, den Computer zu steuern und seine Gedanken in digitale Signale umzuwandeln. Doch ist die Tastatur auch wirklich das effizienteste Mittel zur Dateneingabe? Können Tablets oder Smartphones durch Touch-Gesten oder eine Stifteingabe hier eine Alternative sein? Das iPad Pro zeigt als selbst ernannter Notebook-Killer was es kann beziehungsweise, was eben noch nicht kann.
' +'' +'iPad Pro, der Game Changer?
Seit Ende des Jahres 2015 hat – geht es nach Apple – das iPad Pro die Ära der Tastatur, zumindest der Notebooktastatur eingeläutet. Mit den aktuellen Modellen geht das Unternehmen so weit zu sagen, dass es aufgrund von Leistung und Effizienz den meisten aller Notebooks überlegen sei. Wie bei Apple üblich harmonieren Technik und Software fast perfekt. Wobei, nur so als Randnotiz, Perfektion die Motivation für Entwicklung ist und somit jedes Device Verbesserungspotenzial mit sich bringt.
Sieht man sich das iPad Pro an und vergleicht man es mit vorherigen iPad-Modellen, so fällt auf, dass Apple rein vom Design sein Tablet so weiterentwickelt hat, dass es einem gradlinigen, handlichen und makellosen Computer gleicht, einzig die Kameralinse auf der Rückseite ragt ein wenig aus dem 5,9 Millimeter flachen Gehäuse heraus. Inzwischen hat Apple auch auf den Homebutton auf der Vorderseite verzichtet, es verbleiben Power-Taste sowie die Knöpfe für Lautstärke. Apple vermittelt damit sein typisch schnörkelloses Design und doch, so ganz ohne Eingabezubehör vermag auch das scheinbar komplett in sich geschlossenen Stück Digitaltechnik sein Potenzial nicht auszuschöpfen.
Was dem Apple Tablet von Haus aus fehlt, bietet der Hersteller als Zubehör an. Tastatur und Pencil kosten, Stand 2019, zusammen mehr als 300 Euro. Das günstigste iPad Pro mit 11 Zoll-Display startet bei knapp 880 Euro, die 12,9 Zoll-Variante bei knapp 1100 Euro. iPad Pro und Zubehör kosten somit auch weitaus mehr als die meisten aller Notebooks, zumindest mit denen Apple seine Überlegenheit vergleicht. Günstig war Hardware aus Cupertino noch nie, Apple möchte aber technische und bedienungsfreundliche Extraklasse liefern, was für viele Anwender auch gelingt. Aber kann ein iPad Pro ohne Tastatur, dafür mit Touch- und Pencil-Eingabe wirklich im Alltag überzeugen und damit ein Notebook ersetzen?
Worauf kommt es im alltäglichen Umgang mit einem modernen Computer an? Gibt es Unterschiede zum Einsatz bei der Arbeit und dem rein privaten Nutzen?
Mobilität – das iPad Pro als Tablet ohne Tastatur überzeugt
Moderne Ultrabooks und flache Notebooks sind – vor allem hinsichtlich Mobilität – durchaus praktisch. Zugeklappt sind diese Devices handlich aber dennoch noch recht schwer. Vergleicht man ein XPS Ultrabook von Dell, welches übrigens auch vom Preis vergleichbar ist, dann bringt das iPad Pro mit 11 Zoll 469 Gramm, das größer iPad mit 12,9 Zoll 633 Gramm auf die Waage. Das Notebook von Dell mit einem 13,3 Zoll-Display wiegt 1,23 kg und ist damit fast doppelt so schwer wie das ähnlich große iPad Pro. Fairerweise muss man hier aber auch anmerken, dass ein Notebook im zugeklappten Zustand seine eigene Schutzhülle ist, ein iPad Pro benötigt bei dieser Aufbewahrung eine zusätzliche Hülle, die natürlich auch noch einmal zusätzliches Gewicht mit sich bringt. Ohne Hülle und Zubehör ist das Apple Tablet aber wesentlich leichter und damit auch beim Transport angenehmer.
Das iPad Pro ein Leichtgewicht, ist es aber auch technisch ein Überflieger?
Liest man bei Apple die technischen Daten überkommt einem als Konsument das Gefühl, es kann nichts besseres, leistungsstärkeres und schöneres geben als ein hochwertiges Apple Produkt. Mit jeder neuen Generation präsentiert Apple einen weiter entwickelten und wieder einmal alles revolutionären Rechnerchip. Der aktuell Verbaute, ist ein A12X Bionic Chip mit 64-bit Architektur und integrierten M12 Co-Prozessor. Das hört sich nach technischen Daten an, Angaben wie Taktfrequenz fehlen aber, somit fällt einem der Vergleich zu einem, bleiben wie bei dem eben schon genannten XPS Notebook von Dell, schwer. Die bei Dell verbaute CPU startet mit einem Intel i3 Prozessor der 8. Generation, der mit 2 Kernen bis auf 3,9 GHz taktet. Auch wenn sich die fehlenden Leistungsdaten bei Apple nach Datenverschleierung anhören, ist es bekannt, das Apple Technik und Software perfekt aufeinander abstimmt. Technik des iPad und Betriebssystem werden gemeinsam entwickelt und, im Gegensatz zu Windows-Betriebssystemen (außer der Microsoft Hardware SURFACE), stammt Beides aus einem Hause. Dieser Aspekt macht Apple tatsächlich so leistungsstark und das gilt insbesondere für das iPad Pro, das inzwischen im hochwertigen Tablet-Sektor den Markt bestimmt. Die Technik des iPad Pro ist so leistungsstark, das mit der Hardware mehrere Jahre hochwertig gearbeitet werden kann.
Software-Angebot? – alles eine Frage der Applikation
Apple liefert von Haus aus das sowohl leistungsstarke als auch umfangreiche Apple iOS. Das Betriebssystem für mobile Apple Geräte wird mit der im Herbst erscheinenden Software-Aktualisierung erstmals aus dem iPhone OS ausgegliedert und wird mit iPadOS eigenständig. Es ist dann noch besser für das Multi-Touch-Display und Multitasking ausgelegt. Neben zahlreichen Änderungen ist es dann auch ohne einer Drittentwickler-App, zum Beispiel als Zeichentablet in Verbindung mit einem Apple Pencil, Apple Mac und macOS Catalina verwendbar. Hinsichtlich Produktivität bietet das iPad beim Kauf zahlreiche Produktivitäts-Apps für Office-Aufgaben und Kreativität. Wer es spezifischer möchte, muss zusätzliche Apps von Drittanbietern erwerben. Diese sind meist speziell auf die Touch-Bedienung mit dem iPad ausgelegt, ob das Tablet damit ein Vorteil gegenüber eines Tastatur-PCs ist, ist von Fall zu Fall abhängig.
Ist die iPad Pro Touch-Eingabe besser als die Tastaturbedienung?
Ein klares Jein, denn die Anwendungseinsätze sind so unterschiedlich. Es gibt Nutzer, die hauptsächlich kurze E-Mails schreiben oder Einträge bei Notizen, Kalender oder in Messenger erledigen, für diese Nutzergruppe ist die Bedienung über die Bildschirmtastatur tatsächlich ein Vorteil gegenüber eines zusätzlichen Keyboards, welches mehr Platz einnimmt. Auch für kreative Anwender, die viel mit dem Apple Pencil agieren, zum Beispiel fürs Zeichnen oder der Fotobearbeitung, für diese Leute macht die Touch-Bedienung Sinn. Ebenso für ältere Leute, die Probleme im Umgang mit Computern haben, ist das Alles-in-einem-Device vor allem übersichtlicher und einfacher.
Hingegen Nutzer, die oft oder längere Texte schreiben, für die bleibt auch hinsichtlich der Stärken des iPad Pro eine Lösung mit Keyboard, die beste Wahl. Nun gibt es für das Apple Tablet ja diverse Tastaturen, doch in dieser Kombination merkt man dem iPad Pro seinen Einsatzzweck als mobiles und leistungsstarkes Tablet einfach auch an. Jedes zusätzliche Stück Peripherie macht die Touch-Bedienung mit Fingern komplizierter. Beim Apple Pencil mag das wegen dem Zweck des Zeichnens zu vernachlässigen sein, ein Keyboard erschwert das Nutzererlebnis außerhalb der direkten Texteingabe. So ist das iPad für die einen der Computer der Wahl, für andere eine Alternative zum Notebook oder eben gar kein Ersatz für eine Tastatur mit merkbaren Tastenanschlag und besserer Ergonomie.
' +'' +'
Kommentare