Gibt es etwas Quälenderes als eine langsame Internetverbindung? Egal ob beim Arbeiten, Zocken oder Scrollen durch den Twitter-Feed, langsames Internet vermiest uns schnell die Laune. Sollte die Verbindung dauerhaft schlechter sein, als im abgeschlossenen Vertrag vereinbart, kann man jetzt sogar gegen den Anbieter vorgehen. Welche Rolle Speedtests dabei spielen, wird in diesem Artikel beschrieben.
' +'' +'Verschiedene Anschlüsse – So gehen wir online
Im Jahr 2019 haben laut der Bundeszentrale für politische Bildung neun von zehn Haushalten einen Internetanschluss. 91 Prozent der über Zehnjährigen nutzen in Deutschland regelmäßig das Internet. Unabhängig davon, ob man sich mit dem Smartphone drahtlos über WLAN verbindet oder das Netzwerkkabel am Rechner einsteckt: Ausschlaggebend für die Qualität ist die Leitung, die von der Straße ins Haus verlegt ist. Das sind die Unterschiede.
Der Klassiker: Der Kabelanschluss
Der Kabelanschluss heißt so, weil er das früher für TV- und Radio genutzte Kabelnetz nutzt. Das ist ein relativ alte Infrastruktur, welche so heute nicht mehr verbaut wird. Dennoch kann über Kabel nach wie vor Internet bezogen werden, die Voraussetzung dafür ist ein kompatibler Router. Wer einen solchen Anschluss nutzt, kann gerne einmal einen Speedtest laufen lassen. In der Regel schafft dieser Anschluss Download-Geschwindigkeiten von 20 Mbit/s bis zu einem Gbit/s.
Der große Nachteil der alten Kabelverbindung ist die Aufteilung des Kabelnetzes in einzelne Segmente, welche bei Überlastung die Leistung nicht aufrechterhalten können. Nutzen also viele Endgeräte gleichzeitig den Anschluss, leidet darunter die Verbindung.
DSL und VDSL
Der klassische DSL-Anschluss ist für 16 oder 32 Mbit/s ausgelegt. Mit der Erweiterung VDSL sind immerhin auch 50 und bis zu 100 Mbit/s möglich. Das mag nicht viel erscheinen, sollte für den normalen User jedoch ausreichen.
DSL setzt leider auf Kupferleitungen, welche anfällig für Störungen sind. Dabei ist es egal, ob in der Straße ein Glasfaseranschluss liegt, welcher weitaus zuverlässiger und schneller ist. Sollte die letzte Verbindung in die Wohnung hinein aus Kupfer bestehen, bringt einem die Glasfaser vor der Tür nichts.
Die Zukunft: Der Glasfaseranschluss
Der Glasfaseranschluss ist die Zukunft und wird in immer mehr Neubauten zum Standard. Bei wachsenden Datenmengen und Streaming in immer höheren Auflösungen kann die Glasfaser am besten mithalten. Hohe, dreistellige Datenraten sind keine Seltenheit. Auch ist die neue Technik deutlich weniger anfällig für Störungen, als Kabel und DSL.
Was tun, wenn die Verbindung zu langsam ist?
Im Dezember 2021 ist ein Gesetz in Kraft getreten, wonach bei konstant schwächerer Leistung als im Vertrag abgeschlossen, die Kunden ein Recht auf Rückerstattungen oder Sonderkündigungsrechte gegenüber dem Anbieter haben. Internetuser müssen demzufolge nachweise können, dass die Verbindung über einen längeren Zeitraum zu langsam ist. Das ist mit einem Speedtest einfach herauszufinden. Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte jedoch das Desktoptool der Bundesnetzagentur nutzen.
Die Minderung der Rechnung bezieht sich dabei auf die tatsächlich angekommene Leistung. Wer einen Vertrag über 300 Mbit/s hat, davon an drei nicht aufeinanderfolgenden Tagen mit 30 Messungen allerdings nur 200 Mbit/s bekommt, darf die Rechnung um ein Drittel kürzen. Dabei muss mit einem Computer und eingestecktem Netzwerkkabel gemessen werden.
Für jede einfache Messung des heimischen Internets gibt es zahlreiche Speedtests im Internet. Diese können aber nicht als Beweis für eine zu langsame Verbindung genutzt werden.
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