Microsoft hat bei der Entwicklung des neuen Windows 11 vor allem die Punkte Minimalismus und Produktivität im Blick gehabt – so zumindest die eigenen Angaben und unser erster Eindruck vom neuen Betriebssystem. Das Problem dabei: An vielen Stellen, etwa bei der Taskleiste, wurden entscheidende Features einfach ersatzlos gestrichen, was viele Userinnen und User nicht gerade begeistern konnte. Heute werfen wir einen Blick auf das geänderte Startmenü unter Windows 11!
' +'' +'Das Windows 11 Startmenü: Der erste Eindruck
Nach der ersten Anmeldung bzw. dem Neustart unter Windows 11 fällt neben der – offensichtlich anders angeordneten Taskleiste – zunächst kein größerer Unterschied auf. Um das Startmenü zu öffnen, ist noch immer ein herzhafter Klick auf das Windows-Symbol notwendig, welches aber standardmäßig nicht mehr in der linken Ecke des Bildschirms, sondern in dessen Mitte angeordnet ist. Und hier fangen für viele User bereits die Probleme an.
Denn die Taskleiste und damit das Windows-Logo lässt sich zwar entsprechend der gewohnten Konfiguration unter Windows 10 anpassen. Dabei ist das Startmenü aber nicht immer an derselben Stelle – also in der linken Ecke – sondern wandert dynamisch mit der Anzahl der geöffneten Programme mit. Je mehr Dienste geöffnet oder in der Taskleiste fixiert sind, desto weiter links ist das Logo – aber eben nicht immer am selben Ort. Ein intuitiver Klick auf das Startmenü ist damit nicht direkt möglich.
Gelingt er aber doch, fällt auf: Das Startmenü unter Windows 11 wurde stark verschlankt. Es enthält nur noch die wichtigsten Funktionen, die sich dann auch noch hinter weiteren Schaltflächen verstecken.
Generell ist bei minimalistischen Experimenten Vorsicht geboten. Denn Intuition kommt nicht automatisch dadurch, dass die Funktionen auf weniger Schaltflächen verteilt sind. Stattdessen kommt es darauf an, wie leicht User an eine gewünschte Funktion herankommen – also wie lange sie suchen müssen. Unter Windows 11 wird genau dieser Aspekt zum Problem.
Der Aufbau des neuen Startmenüs
An der oberen Kante des Startmenüs finden Userinnen und User eine Suchfunktion. Sie wurde im Vergleich zum Vorgänger wesentlich verbessert und soll – abgesehen von den Google-Ergebnissen – nun auch imstande sein, gut versteckte Dateien auf dem Rechner selbst zu entdecken. Außerdem lernt sie mit der Zeit dazu und weiß so immer besser, welches Ergebnis wohl am besten zur Eingabe des Nutzers passt.
Unter der Suchleiste kommen die „angepinnten“ Apps und Programme, etwa der Browser, Office-Programme und Games. Nutzerinnen und Nutzer entscheiden selbst, welche Dienste sie hier anordnen möchten – standardmäßig beschränkt sich Windows 11 auf den hauseigenen Edge-Browser und einige Dienstprogramme.
Unten links finden sich die Kontoeinstellungen, dargestellt durch das Profilbild des Microsoft-Accounts (der für Installation und Nutzung von Windows 11 übrigens Pflicht ist). Hier lässt sich der Benutzer wechseln, der Rechner herunterfahren oder in den Energiesparmodus versetzen. Außerdem gelangen Userinnen und User hier zu Ihrem Account-Einstellungen und können beispielsweise das Passwort oder den Anmeldenamen ändern.
Ach ja: Unter den angepinnten Apps stellt Windows 11 noch die zuletzt genutzten Programme und geöffneten Dokumente zusammen. Praktisch.
Welche Funktionen im Vergleich zu Windows 10 fehlen
Rein vom Funktionsumfang her ist das Startmenü unter Windows 11 wesentlich eingeschränkter als das des Vorgängers – insbesondere, weil Microsoft viele Funktionen einfach aus dem Betriebssystem entfernt hat. Dazu gehört etwa die unheimlich praktische Schaltfläche „An Taskleiste anheften“, mit der User ein aktuell geöffnetes Programm dauerhaft auf der Taskleiste oder im Startmenü fixieren können. Das geht jetzt nur noch über einen Umweg, und zwar über das Anheften der Apps im Start – von hier aus kann der Dienst dann an die Taskleiste angeheftet werden.
Etwas nervig sind außerdem die zuletzt genutzten Anwendungen und geöffneten Dokumente. Da Windows 11 hier wirklich ALLES darstellt, müssen Userinnen und User noch mehr darauf achten, dass Unbefugte nicht einen schnellen Blick auf den eigenen Bildschirm erhaschen.
Insgesamt bietet Windows 11 zwar einen größeren Funktionsumfang als der Vorgänger, der sich im Alltag auch durchaus bemerkbar macht. An vielen Stellen hat Microsoft aber Features und Möglichkeiten weggelassen, die viele Userinnen und User seit Jahren schätzen – und die sich jetzt entsprechend vor den Kopf gestoßen fühlen.
Fazit: Das Startmenü wirkt wenig durchdacht
Ohne Zweifel: Windows 11 bringt viele nützliche Features und überzeugt durch ein dickes Sicherheitsnetz, produktivitätsfördernde Zusatzfunktionen und vieles mehr. An einigen Stellen entsteht aber der Eindruck, Microsoft wollte das neue Betriebssystem entweder möglichst schnell fertigstellen oder den Minimalismus auf Kosten der Nutzbarkeit beibehalten. Beides stößt in der Community verständlicherweise auf nur wenig Gegenliebe.
Glücklicherweise besteht die Möglichkeit, Windows 11 nach dem Upgrade wieder zu deinstallieren und zunächst bei Windows 10 zu bleiben. Besser wäre aber natürlich, Microsoft würde über Updates und Patches die derzeitigen (kleinen) Probleme beheben – mit viel Aufwand dürfte das nicht verbunden sein!
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